Pochen

Symposiumsprogramm

Hier findet ihr alles zum Programm. Die Veranstaltungen finden vom 05. bis 08. Oktober 2023 größtenteils im Wirkbau Halle F in Chemnitz statt, alle Infos zur Anreise findet ihr hier.
Der Eintritt zum gesamtem Symposium ist kostenfrei, bitte meldet euch hier an.
Der Veranstaltungsort ist für Rollstuhlfahrer:innen zugänglich. Die Eröffnung wird in Gebärdensprache übersetzt. Verpflegung und Getränke sind vor Ort für eine geringe Summe käuflich zu erwerben.

Ankommen, einfinden, orientieren, kennenlernen, bevor es auf Stadterkundung geht.

Zweistündige Stadterkundung mal anders. Mit Halt im Carlfriedrich Claus Archiv der Kunstsammlungen Chemnitz - Zustieg nach Absprache möglich. 

unerwartet

Das Pochen Symposium wird fulminant eröffnet: Mit einer Keynote von Marina Weisband über das Fragile in der Demokratie, ihre eigene Verletzlichkeit und darüber, was Kunst und Humor mit dem Überleben in der Krise zu tun haben. Die Musiker:innen von Walls & Birds sind vor allem für ihre rätselhaften und oft außergewöhnlichen Liveshows bekannt. Zum Eröffnungsabend zeigen sie, wie man Poesie, Humor, Ernsthaftigkeit und Amüsement miteinander verbinden kann. Im Anschluss daran macht uns die Performerin Olja Grubić mit “Fertile Soil” auf die unverhältnismäßigen Auswirkungen der Umweltzerstörung auf Frauen aufmerksam. Durch den Abend führt Melanie Stein. Als Journalistin und Psychologin hat sie ein Gespür für die Gäste und kommt so ins Gespräch mit Dr. Gesine Märtens, Staatssekretärin Sächsisches Staatsministerium der Justiz und für Europa und Gleichstellung, Dr. Jeanne Bindernagel (Kulturstiftung des Bundes) und Louisa-Dominique Riedel (Beisheim Stiftung).

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Ab 09:00 Uhr Check-In, Wirkbau

Setzt euch zu Künstlerin Paula Erstmann und dem Pochen-Team an den Frühstückstisch. Gemeinsam nähern wir uns den Fragestellungen des Symposiums auf kulinarische und sinnliche Weise. Wir begreifen Essen dabei als soziale Praxis und als Raum für intensiven Austausch. Schauen wir doch mal, zu welcher Sorte die Themen gehören, die hier auf den Tisch kommen - zur leicht verdaulichen oder schwer bekömmlichen.

Anmeldung geschlossen

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Nach seinem Umzug liegt der neue Standort des Stasi-Unterlagen-Archivs Chemnitz unweit unseres Veranstaltungsorts. Gemeinsam erfahren wir in einem kurzen Input-Gespräch vor Ort mit Leiterin Dr. Annette Zehnter und Sandra Meier (Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit) von der international bedeutsamen Aufarbeitung des Wirkens der DDR-Geheimpolizei.

Apfelkuchen riecht nach Kindheit, Schweiß nach Samstag im Lieblingsclub? Düfte haben einen enormen Einfluss auf unsere Gefühle, Erinnerungen und sogar unser Verhalten. Doch wie setzt sich ein Duft zusammen und was macht das mit uns? Gemeinsam mit den Parfümeur:innen Stephanie Franz und Jens E. Reißmann lernen wir zunächst die Grundlagen zur Entstehung und Wirkung von Düften kennen. Anschließend probieren wir uns selbst aus. Eine erste Inspiration dafür, wie eine Geruchskomposition aussehen kann, bietet die Gruppe von “ganz nah”, die in den nächsten Jahren ein Parfum aus regionalen Erinnerungen entwickelt.

Anmeldung geschlossen

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Schließungen von Kultureinrichtungen infolge der Corona-Pandemie, rechtspopulistische Kulturpolitik gegen unabhängige Medien und Kulturschaffende und die russischen Angriffe auf ukrainische Kulturinstitutionen, die die kulturelle Identität des Landes auslöschen sollen. In Zeiten multipler, sich überlagernder Krisen haben Kulturinstitutionen und Festivals die Herausforderung, diesen Missständen über glokale Anpassungs- und Lernprozesse zu begegnen. Immer mit dem Ziel, auf Veränderungen und Notfälle eingestellt zu sein und diese möglichst robust und kreativ zu meistern. Welche Resilienzstrategien auf regionaler und globaler Ebene braucht es, um nachhaltig (internationale) Kulturproduktion zu ermöglichen und solidarische Formen der Partnerschaften zu etablieren?

Mit Serge Klymko (Kyiv Biennale), Mei Shimada (CCBT Tokyo) und Birte Sonnenberg (HELLERAU / Hybrid Biennale), moderiert von Peter Purg (GO!2025, Nova Gorica European Capital of Culture)

Link zum Stream auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=OXl9VI3rh8k

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Im Gespräch tauchen Künstlerin Christiane Wittig, Psychologin Melanie Stein und Dr. Martin Weichold vom Institut für Philosophie (TU Dresden) in die Tiefen des Konzepts des Selbst ein. Inwiefern ist das Selbst fragil? Wie definiert sich Fragilität aus psychologischer Perspektive und wie spiegelt Wittigs Kunst dies wider?

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Wir wollen euer Feedback! Wollen hören was gut war und was man besser machen kann. Treffpunkt vor der großen Tafel nach dem Gong!

Gemeinsam mit Filmemacherin Juliane Henrich machen wir uns auf den Weg nach Schlesien und stehen dort kollektiven Erzählungen, Fossilien und skurrilen Repräsentationsformen der Menschheitsgeschichte gegenüber. Moderiert wird der Abend von Agnieszka Kubicka-Dzieduszycka. [mehr Informationen]

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Kommt und feiert mit uns! Was? So einiges: Die Zentrale für Kunst feiert Vernissage der Ausstellung „INSEL“, das Pochen Symposium Bergfest und das Atomino das Leben. Die gemeinsame Insel: Der Wirkbau Chemnitz.

Zu unserer gemeinsamen Party im neu eröffneten Atomino im Chemnitzer Wirkbau haben wir auch ein paar Special Guests geladen: Ken Okuda (@kenokuda_), Preller (prllr) und Nokia (@djnokiia).

Was passiert vorher?

Das Pochen Symposium nimmt ab dem 05. Oktober das Begriffspaar Fragil/Fragilität in den Blick und legt dabei seinen Fokus auf Ostdeutschland und Osteuropa. Diskussionsrunden, Workshops und ein Flohmarkt bilden den Rahmen des nunmehr dritten Symposiums. 

Die Ausstellung „INSEL“ der ZfK befasst sich vom 06. Oktober an mit dem liebstem Fleckchen Erde, einer Parallelwelt, einem Gefühl oder einer traumhafte Vorstellung  und stellt die Frage: „Was bedeutet eine Insel für dich?“. Das Thema der Ausstellung konzentriert sich auf den Raum, der durch Unterteilung entsteht und durch Grenzen und unbegrenzte Freiheit definiert wird.

Der Eintritt kostet 10,00 €.

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09:00 Uhr Check-in, Wirkbau

Wir wollen uns und euch vernetzen - auf unserem ersten Pochen Barcamp, einer sogenannten “Unkonferenz”! Unter Anleitung des Pochen Teams legt ihr vor Ort eure Diskussionsthemen fest, trefft in Kleingruppen auf Menschen, die sich für euer Thema interessieren und findet im besten Fall gleich Mitstreiter:innen für eure Sache. 

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Unter dem Ausstellungstitel "Kapital" bespielt das Leipziger Künstlerduo FAMED gegenwärtig das gesamte Erdgeschoss des Museum Gunzenhauser. In den medial vielfältigen und tragikomisch anmutenden Werken verhandelt es den Kapitalismus als alles durchdringende Atmosphäre. Dabei setzen sich die in der ehemaligen DDR geborenen Künstler mit der spezifischen wirtschaftlichen und politischen Lage der Region und der damit verbundenen Frage nach einer (ost-)deutschen Identität auseinander. Persönliche Erfahrungen aus den Nachwendejahren fließen bis heute in die Arbeiten von FAMED ein, die oft mit Sprache operieren und auf spielerische Weise Referenzen zur Hoch- und Popkultur integrieren. Im Rahmen des POCHEN-Symposiums wird FAMED einen künstlerischen Beitrag zum Thema »Fragilität« beisteuern, der als performative Erweiterung ihrer Ausstellung verstanden werden kann und mit dem versucht wird, eine spontane, sich artikulierende Gemeinschaft herzustellen.

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Immer wieder dieselbe Diskussion, aber auch immer über denselben Inhalt? Um die Sache rotierend wollen wir mit euch besprechen, was dieses „Ostdeutschland“ ist und ob wir das Konstrukt nicht ständig selber erschaffen.

Mit dabei sind die Ethnologin Juliane Stückrad, der Dramaturg Ludwig Haugk, Autorin und Filmemacherin Claudia Tuyết Scheffel und Sascha Aurich, Stellvertretender Chefredakteur der »Freien Presse« .

Die Veranstaltung findet in Form einer “Fishbowl” statt, ein Format, in dem neben den geladenen Dis­ kussionsteilnehmer:in­ nen jederzeit Menschen aus dem Publikum in die Gesprächsrunde einsteigen und mit­ diskutieren können.

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Wir wollen euer Feedback, hören was gut war und was man besser machen kann. Treffpunkt vor der großen Tafel nach dem Gong!

Mit dem Slogan "Die Krone ist unser Mann" ist Tanja Krone 2023 als Kandidatin für die Oberbürgermeisterwahl in Mannheim angetreten. Ohne kommunalpolitische Vorerfahrung, ohne Geld, ohne Programm. Das geht? Klar geht das. Alle, die zwischen 26 und 65 Jahren alt sind, alle, die einen EU-Pass besitzen, dürfen sich in diesem Land an jedem Ort zur Wahl stellen. Und das sollten sie auch, denn dann hört das mit der gefühlten Ohnmacht erstmal auf. Die Krone hat fünf lange Monate Wahlkampf gemacht: sie diskutierte auf Podien, redete mit den Leuten auf der Straße, beantwortete gewissenhaft die sogenannten Wahlprüfsteine, bespielte ihre sozialen Kanäle und wurde am Ende als Nicht-Mannheimerin von 1,2% der Wählenden gewählt. Das sind 903 Stimmen. Nicht der Hit, aber der Anfang.

„Schön einmischen, schön aufmischen!“ ist Diashow, Debattenraum und Workshop zugleich.

An diesem Abend gibt Tanja Krone Einblicke und Anleitung, wie ein anregender (schöner) Wahlkampf geht. Die Krone berichtet, wen und was man braucht, was man (nicht) planen kann und wie man lernt, mit der Einsamkeit umzugehen. Graswurzelbewegung mal anders. Hier lernt man, es nicht nur besser zu wissen, sondern auch besser zu machen. Ganz nebenbei entstehen erste Kampagnen-Texte für das Programm der Zukunft, Wahlkampfsongs für eine Welt, die Hoffnung macht und potentielle natürlich Wahlkampfteams.

Die Übung richtet sich an interessierte Kandidat:innen und Zaungäste aller Art.

Die Teilnahme ist kostenfrei und zukunftsweisend. 

Anmeldung bitte bis: 02. Oktober 2023 an info@pochen.eu

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09:00 Uhr Check-out, Wirkbau

Kristallgläser, Luftschlösser, Hirngespinste: Auf diesem Flohmarkt wird allerlei Zerbrechliches gehandelt. Stöbert nach einzigartigen Schätzen, hinterfragt die Geschichten und legt euer eigenes Weltbild auf die Waage. Kommt ins Handeln und Verhandeln. Ihr wollt einen eigenen Stand? Dann meldet euch unter tina@pochen.eu.

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Vermittlungsarbeit ist eine zentrale Säule, um Menschen für Kunst zu begeistern und Inhalte zu transportieren. In dem zweistündigen Workshop mit der Kunstvermittlerin Constanze Eckert entdecken wir verschiedene Dimensionen von Kunstvermittlung und sehen anhand von Praxisbeispielen, an welchen Stellschrauben man gemeinsam drehen sollte.

Anmeldung geschlossen

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Chemnitz und die Region hat eine der ältesten Bevölkerungen Europas. Ursprung dieser Entwicklungen ist der „Geburtenknick“ und der Wegzug zahlreicher junger Menschen Anfang der 1990er Jahre. Nicht nur dadurch, aber auch deswegen wirkt Chemnitz wie ein Brennglas, unter dem regelmäßig die großen Herausforderungen unserer Zeit sichtbar werden. Im Zwiegespräch diskutieren Bürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky, die in der Stadt für Soziales, Jugend, Gesundheit, Kultur und Sport zuständig ist, und Katharina von Storch, Vorsitzende des Zieten e.V., Mitbegründerin des Späti und Rabazz Magazins, darüber, was Chemnitz jungen Menschen zu bieten hat. Welche Angebote kann eine Politik jungen Menschen machen in einer Stadt, in der die Themen vor allem von älteren Bevölkerungsteilen gesetzt werden? Welche Freiräume geben Politik und Verwaltung Menschen, die sich einbringen wollen? Und wie kann sie ältere Bürger:innen davon überzeugen, nicht nur für sich, sondern auch für die Jungen in der Stadt zu handeln und Veränderungen voranzutreiben?

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In Presse-und Medienartikeln ist von unterschiedlichen Begriffen zu lesen, die versuchen, den osteuropäischen Raum in diversen Kontexten zu beschreiben. Doch was eint oder teilt diese Begriffe? Wer spricht über wen und mit welchen Absichten? Der Vortrag von Markus Sattler (Leibniz-Institut für Länderkunde) nähert sich einer fragmentierten Begriffslandschaft.

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Trotz geschwächter klassischer Institutionen wehrt sich die ukrainische Gesellschaft erfolgreich gegen die Bedrohung durch strategischen Nihilismus, wie er von Russland ausgeht: durch dezentrale Netzwerke gegenseitiger Hilfe, Notfall-Altruismus und manchmal auch durch das Umgehung der Logik digitaler Plattformen. Auch die ukrainische Kunstszene ist in diesem Rahmen höchst engagiert, obwohl es ihr an konkreter institutioneller Unterstützung fehlt. Zudem setzt sie seit langem auf sozial engagierte Kunst, Außenseiterpraktiken und sinnvolle ethische Gesten.

Gesellschaften, in denen sich die Institutionen als robust erweisen, scheinen kurzsichtig gegenüber den Herausforderungen, die der russisch-ukrainische Krieg verkörpert. Dennoch suchen Künstler:innen, Forscher:innen und Technolog:innen auch außerhalb der Ukraine nach Möglichkeiten, die Starrheit der Institutionen und Plattformen zu überwinden. Welche neuen Technologien könnten ukrainische Künstler:innen und Aktivist:innen nutzen, um ihre dezentralisierte Solidarität zu verstärken? Was können Künstler:innen, Forscher:innen und Technolog:innen, insbesondere aus Osteuropa, von den "Antifragilitätsstrategien" der Ukraine lernen? Mit Tatiana Kochubinska, Timur Dzhafarov und Waldemar Tatarczuk, moderiert von Anastasiia Kalyta & Mykhailo Bogachov.

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PS 2023